Commando-Soldaten haben in Kriegs- und Krisen-Zeiten einen der härtesten Jobs. Sie springen hinter den feindlichen Linien ab und operieren, abgeschnitten von ihren Einheiten, unter höchstem Risiko. Aufklärung, Sabotage, gezieltes Ausschalten von gegnerischen Verantwortungsträgern: Zur Lösung derartiger Aufgaben werden Elite-Einheiten ausgebildet. Die Delta Force der US-Army, der britische Special Air Service (SAS) oder die Navy Seals (Sea-Air-Land-Teams) gehören dazu.
Auch während des Zweiten Weltkriegs gab es Commando-Einheiten. Obwohl ich, wie bereits in früheren Tests erwähnt, nicht davon begeistert bin, einen realen Krieg als Hintergrund für die Unterhaltungssoftware zu nutzen, musste ich der Commando-Reihe von Eidos eines zugestehen: Die Umsetzung dieser zum Teil beinharten Strategie-Titel war von Anfang an hervorragend.
1998 erschien der erste Teil, ein zweiter folgte. Das Prinzip: Der Spieler steuert aus der Vogelperspektive ein Team von Commando-Soldaten durch verschiedene Situationen und Kampagnen. Mit einem Ballerspiel hatten diese Titel nichts zu tun, denn hinter den feindlichen Linien ist der gegner logischerweise zahlenmäßig weit überlegen.
Jeder einzelne Soldat hatte eine bestimmte Fähigkeit. Die Kombination dieser Fähigkeiten führte zum Erfolg. Der Green Beret schlich sich beispielsweise lautlos an und tötete mit dem Messer. Der Scharfschütze schoss gezielt aus dem Hinterhalt. Der Spion lenkte die Wache ab, indem er sich als Offizier der Gegenseite maskierte. All diese Aktionen mussten unauffällig ablaufen. Herumliegende Leichen oder direkte Angriffe in Sichtweite anderer Wachen hatten Alarm und Exekution zur Folge. Knobeln und Tüfteln statt Ballern.
Doch die Zeiten der Vogelperspektiven sind definitiv vorbei. Commandos Strike Force spielt in der Ich-Perspektive. Der Spieler übernimmt die Kontrolle über drei Commando-Soldaten. Es sind alte Bekannte: Green Beret, Scharfschütze und Spion.
Commandos: Strike Force ist wie auch seine Vorgänger nichts für Kinder und jüngere Jugendliche, die Ab-18-Freigabe ist berechtigt. Aus Sicht des erwachsenen Spielers sind Gameplay und Missionsdesign hervorragend. Haupt- und Nebenziele sind abwechslungsreich definiert, die Szenarien sind detailreich und präzise programmiert. Letztendlich ist es dem Spieler überlassen, wie er die individuellen Fähigkeiten der Charaktere kombiniert und seinen Auftrag erfüllt.
In einem vom Zweiten Weltkrieg erschütterten Europa gilt es, die Elite-Einheit hinter die feindlichen Linien zu führen und eine Reihe von miteinander verbundenen Missionen in Frankreich, Russland und Norwegen zu erfüllen. Ein feindliches Schiff zu zerstören, Truppen in einen Hinterhalt zu locken, französische Résistance-Kämpfer zu befreien und einen General zu entführen – das sind die Missionen. Neben einem Singleplayer-Modus bietet das Spiel verschiedene Online-Multiplayer-Modi.
Fazit: Wer die notwendige Reife besitzt, den Inhalt eines solchen Spiels einordnen und verarbeiten zu können, der wird mit einem ausgereiften und höchst professionellen Produkt belohnt, das lange Zeit motiviert.